Die moderne Medizin bietet heute verschiedene bildgebende Verfahren, um Erkrankungen im Körper sichtbar zu machen. Besonders häufig gefragt sind das CT (Computertomographie) und das MRT (Magnetresonanztomographie). Beide Methoden helfen, Verdachtsdiagnosen abzuklären und die Behandlung optimal zu planen. Oft fällt es jedoch schwer, zu erkennen, wann welches Verfahren sinnvoll ist.
In diesem Artikel erfährst Du auf verständliche Weise, welche Unterschiede zwischen CT und MRT bestehen und für welche Fragestellungen sich welches Verfahren besonders eignet.
Das Wichtigste in Kürze
- CT nutzt Röntgenstrahlen und liefert schnelle Ergebnisse, ideal bei Notfällen und Knochenbrüchen.
- MRT arbeitet mit Magnetfeldern, erstellt detaillierte Weichteilbilder und kommt ohne Strahlenbelastung aus.
- CT eignet sich besonders zur Darstellung von Lunge, Gefäßen und bei bewegungseingeschränkten Patienten.
- MRT ist optimal für Untersuchungen am Gehirn, Rückenmark und Gelenken sowie zur Verlaufskontrolle chronischer Erkrankungen.
- Kontrastmittel unterscheiden sich: CT (Jod-basiert), MRT (Gadolinium); Vorerkrankungen beeinflussen die Auswahl.
CT nutzt Röntgenstrahlen, MRT verwendet Magnetfelder und Radiowellen
Beim CT (Computertomographie) kommen Röntgenstrahlen zum Einsatz. Diese Strahlen durchdringen den Körper und werden von verschiedenen Geweben unterschiedlich stark abgeschwächt. So entstehen Schichtaufnahmen, die der Computer anschließend zu detailreichen Bildern zusammensetzt. Besonders bei Verletzungen oder Brüchen bietet das CT eine rasche Übersicht, um gezielt eingreifen zu können.
Im Gegensatz dazu arbeitet die MRT (Magnetresonanztomographie) mit starken Magnetfeldern und Radiowellen. Hierbei kommt keinerlei Röntgenstrahlung zum Einsatz. Der Patient liegt während der Untersuchung in einer Röhre, in deren Innerem sich ein großes Magnetfeld aufbaut. Dieses beeinflusst die Wasserstoffatome im Körper und ermöglicht eine besonders genaue Darstellung von Weichteilen wie Muskeln, Bändern oder dem Gehirngewebe.
Ein wichtiger Unterschied: Während das CT vor allem bei schnellen Diagnosen hilfreich ist, liefert die MRT oft noch detailliertere Bilder – gerade wenn es um Organe oder das Nervensystem geht. Die Wahl des passenden Verfahrens hängt also immer davon ab, welche Information wichtig ist und welche gesundheitlichen Aspekte berücksichtigt werden müssen.
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CT liefert schnelle Ergebnisse bei Knochenbrüchen und Notfällen

Das CT kommt besonders häufig zum Einsatz, wenn es um akute Situationen und schnelle Diagnosen geht. Vor allem bei Knochenbrüchen, schweren Unfällen oder Verdacht auf innere Blutungen zählt jede Minute. Die Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten und liefert sofort verwertbare Bilder. Auch Patienten, die kaum stillhalten können – etwa aufgrund von Schmerzen – profitieren davon, dass das CT weniger empfindlich für Bewegungen ist als ein MRT.
Die Schichtaufnahmen eines CT bieten eine klare Darstellung selbst komplizierter Brüche oder Verletzungen im Kopf-, Brust- oder Bauchbereich. Wenn jemand etwa mit einem Unfallverdacht in die Notaufnahme eingeliefert wird, sorgt das CT oft dafür, dass lebensbedrohliche Situationen rasch erkannt werden. Neben Knochen lassen sich auch innere Organe wie Lunge, Leber oder Milz gut beurteilen, was vor allem bei Notfällen überlebenswichtig sein kann.
Ein weiterer Vorteil: Das CT kann so eingestellt werden, dass bestimmte Strukturen wie Gefäße gezielt sichtbar gemacht werden. Durch die Kombination aus Schnelligkeit und Präzision spielt das CT bei vielen akuten Krankheitsbildern eine unverzichtbare Rolle. Besonders, wenn jede Sekunde zählt, überzeugt diese Methode durch ihre Geschwindigkeit und Klarheit.
MRT bietet detailreiche Bilder von Weichteilen und Organen
Mit der MRT stehen Dir besonders detaillierte Aufnahmen von Weichteilen und inneren Organen zur Verfügung. Diese Stärke macht die Magnetresonanztomographie zur Methode der Wahl, wenn es um die Beurteilung des Gehirns, des Rückenmarks oder auch von Muskulatur und Bändern geht. Für Gelenke bietet die MRT klare Einblicke – zum Beispiel bei Verdacht auf Bänderrisse, Meniskusschäden oder Entzündungen im Gewebe.
Im Unterschied zum CT erzeugt die MRT durch das starke Magnetfeld sehr kontrastreiche Bilder ohne Strahlenbelastung. Gerade Organe wie Leber, Nieren, Herz oder weibliche Brust lassen sich so präzise darstellen. Dadurch werden selbst feine Veränderungen sichtbar, etwa kleine Tumore, Entzündungsherde oder krankhafte Flüssigkeitsansammlungen, die in anderen Verfahren möglicherweise verborgen bleiben.
Auch Erkrankungen des Nervensystems, Multiple Sklerose oder Bandscheibenvorfälle erkennt man durch die hohe Detailgenauigkeit der MRT oft frühzeitig. Da keine Röntgenstrahlung genutzt wird, ist diese Technik außerdem schonender für Deinen Körper und daher auch bei jungen Menschen und Kontrolluntersuchungen beliebt.
„Die Wahl des richtigen bildgebenden Verfahrens ist immer eine individuelle Entscheidung – abhängig von der Fragestellung und dem Bedürfnis nach Geschwindigkeit oder Genauigkeit.“ – Prof. Dr. med. Jörg Barkhausen
CT eignet sich gut zur Darstellung von Lunge und Gefäßen
Das CT zeigt seine besonderen Stärken, wenn es darum geht, die Lunge sowie die Gefäße im Körper sichtbar zu machen. Gerade Erkrankungen wie Lungenentzündungen, Lungenembolie oder Tumore werden durch die CT-Technik sehr zuverlässig erkannt. Feinste Strukturen der Atemwege lassen sich detailreich abbilden, sodass auch kleinste Veränderungen frühzeitig auffallen können.
Bei Fragestellungen rund um die Gefäße kommt häufig ein sogenanntes CT-Angiogramm zum Einsatz. Nach Gabe eines speziellen Kontrastmittels erscheinen Blutgefäße klar abgegrenzt auf den Bildern. So entdeckt man beispielsweise gefährliche Einengungen, Verschlüsse oder Aneurysmen. Besonders dann, wenn Blutgerinnsel oder Verletzungen in Deiner Lunge oder anderen Organen vermutet werden, kann das CT innerhalb kürzester Zeit entscheidende Hinweise liefern.
Dank geringerer Bewegungsanfälligkeit und kurzer Untersuchungsdauer eignet sich dieses Verfahren auch hervorragend für schwerer erkrankte Menschen oder Situationen, bei denen schnelle Klarheit gebraucht wird. Speziell für Atemwege und Kreislauf ist das CT daher eine zuverlässige Wahl mit hoher Aussagekraft.
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CT (Computertomographie) | MRT (Magnetresonanztomographie) |
---|---|
Verwendet Röntgenstrahlen | Verwendet starke Magnetfelder und Radiowellen |
Schnelle Ergebnisse, ideal bei Notfällen und Knochenbrüchen | Sehr detailreiche Bilder von Weichteilen und Organen |
Sehr gut geeignet für Lunge und Gefäßdarstellung (CT-Angiografie) | Optimal für Gehirn, Rückenmark und Gelenke |
Geringe Anfälligkeit für Bewegungsartefakte | Keine Strahlenbelastung für den Körper |
Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten | Kann länger dauern, patient muss ruhig liegen |
Kontrastmittel auf Jod-Basis (Achtung bei Allergien/Nierenerkrankungen) | Kontrastmittel meist auf Gadolinium-Basis (andere Risiken) |
MRT ist vorteilhaft für Gehirn, Rückenmark und Gelenke

Die MRT zeigt besonders dann ihre Stärken, wenn es um die Untersuchung von Gehirn, Rückenmark und Gelenken geht. Durch das starke Magnetfeld können selbst kleinste Veränderungen im Nervengewebe oder in Strukturen wie Bändern und Knorpeln sichtbar gemacht werden. Für die Abklärung von Erkrankungen des Gehirns – etwa bei Schlaganfallverdacht, Tumoren oder Multipler Sklerose – ist sie daher oft die bevorzugte Wahl.
Gerade bei Rückenbeschwerden liefert die MRT klare Darstellungen der Wirbelsäule, Bandscheiben sowie feiner Nervenstränge. Rückenschmerzen, Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall oder ungeklärte Lähmungserscheinungen lassen sich dank dieser Methode präziser beurteilen. So erhältst Du als Patient ein exaktes Bild möglicher Ursachen und kannst gezielter behandelt werden.
Auch Verletzungen der Gelenke zum Beispiel nach Sportunfällen, Meniskusrisse am Knie oder Schäden an Sehnen und Bändern zeigen sich in der Magnetresonanztomographie deutlich detaillierter als in anderen Verfahren. Da keine Röntgenstrahlen eingesetzt werden, profitieren speziell junge Menschen oder solche mit erhöhtem Risiko für Strahlenschäden von diesem Vorgehen. Die hohe Detailgenauigkeit trägt zudem dazu bei, dass notwendige Eingriffe besser geplant werden können und der Behandlungserfolg steigt.
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CT ist weniger anfällig für Bewegungsartefakte

Ein Vorteil der Computertomographie (CT) ist ihre geringe Anfälligkeit für sogenannte Bewegungsartefakte. Das bedeutet, dass die Bilder meist auch dann noch zuverlässig und scharf sind, wenn Du während der Untersuchung kurz zuckst oder atmest. Besonders bei Personen, denen es schwerfällt, längere Zeit vollkommen stillzuliegen – etwa wegen Schmerzen, Aufregung oder Bewusstseinsstörungen – liefert das CT vertrauenswürdige Ergebnisse.
Die Untersuchung beim CT dauert in der Regel nur wenige Minuten. Die einzelnen Schichten des Körpers werden zügig aufgenommen, oft genügt sogar ein einziger Atemzug. Durch diese Schnelligkeit reduziert sich das Risiko, dass Verwacklungen oder Bewegungen das Bild verfälschen. Für akute Notfälle und Situationen, in denen schnelle Entscheidungen gefragt sind, ist dies ein wichtiges Argument zugunsten der CT-Technik.
Gerade bei Kindern, älteren oder sehr geschwächten Patienten kommt es häufig vor, dass unkontrollierte Bewegungen auftreten. Dank ihrer robusten Technologie kann das CT dennoch klare und aussagekräftige Bilder liefern. Wer also sicherstellen möchte, dass die Ergebnisse möglichst exakt sind – selbst wenn Stillhalten schwierig ist –, profitiert von den stabilen Abbildungen, die diese Methode ermöglicht.
MRT vermeidet Strahlenbelastung für Patientinnen und Patienten
Ein wichtiger Vorteil des MRT besteht darin, dass keine Strahlenbelastung für Dich entsteht. Im Gegensatz zum CT, das mit Röntgenstrahlen arbeitet, nutzt die Magnetresonanztomographie ausschließlich Magnetfelder und Radiowellen. Dadurch ist dieses Verfahren besonders schonend für Deinen Körper – unabhängig davon, wie oft eine Untersuchung notwendig wird.
Gerade bei Kontrolluntersuchungen oder wenn Du jung bist, bietet das MRT deshalb entscheidende Vorteile. Auch bei sensiblen Bereichen wie Gehirn, Rückenmark oder Organen setzen Ärzte gerne auf diese Methode, um Risiken langfristig zu vermeiden. Langezeitfolgen durch wiederholte Röntgenanwendungen werden so vermieden, was insbesondere für Kinder oder Schwangere von Bedeutung sein kann.
Ein weiterer Pluspunkt: Da beim MRT keinerlei ionisierende Strahlung verwendet wird, eignet sich diese Technik hervorragend zur Verlaufskontrolle chronischer Erkrankungen. Du kannst somit Dir sicher sein, dass selbst mehrere Folgeuntersuchungen im Jahr kein zusätzliches Gesundheitsrisiko darstellen. Diese Sicherheit trägt dazu bei, Diagnosen präzise zu stellen und gleichzeitig den Schutz Deiner Gesundheit im Blick zu behalten.
Kontrastmittelunverträglichkeiten werden bei beiden Verfahren unterschiedlich beurteilt
Bei bildgebenden Verfahren wie CT und MRT kommen häufig Kontrastmittel zum Einsatz, um bestimmte Strukturen im Körper besser darzustellen. Diese Substanzen helfen dabei, Tumore, Entzündungen oder Gefäßveränderungen deutlicher zu erkennen. Doch nicht jeder Mensch verträgt alle Kontrastmittel uneingeschränkt.
Beim CT werden meist Jod-haltige Kontrastmittel verwendet. Menschen mit einer bekannten Allergie gegen Jod oder gewissen Nierenerkrankungen sollten dies vorher unbedingt ärztlich abklären. Die Verträglichkeit wird individuell geprüft, da allergische Reaktionen auftreten können. Auch die Nierenfunktion muss vor der Gabe kontrolliert werden, denn beeinträchtigte Nieren könnten Probleme bereiten.
Im Gegensatz dazu setzt das MRT meistens auf Gadolinium-haltige Kontrastmittel. Diese gelten als gut verträglich, trotzdem kann es auch hier in seltenen Fällen zu Unverträglichkeiten kommen. Besonders bei ausgeprägten Nierenschäden ist allerdings auch Gadolinium nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Eine sorgfältige Bewertung durch Deinen Arzt oder Deine Ärztin sorgt dafür, das Risiko möglichst gering zu halten. Entscheidungen zur Verwendung von Kontrastmitteln richten sich also stets nach individuellen Vorerkrankungen sowie dem jeweiligen Untersuchungszweck.